Viele Gründer und Betreiber denken früh: Wir brauchen einen Investor – am besten sofort!
Die Wahrheit ist: Nicht jedes Unternehmen profitiert zu jedem Zeitpunkt davon.
Manchmal kann ein Investor dein Wachstum beschleunigen.
Manchmal macht er dich langsamer – weil du plötzlich Reporting liefern musst, Stimmrechte teilst oder unrealistische Erwartungen bedienst.
„Ein Investor ist kein Selbstzweck. Er ist ein Hebel – aber nur, wenn er passt.“
— Michael Scheidel
3 typische Situationen, in denen ein Investor Sinn machen kann
1️⃣ Du willst schneller skalieren, als du es alleine könntest
Beispiel: Du hast ein profitables Unternehmen, aber willst neue Regionen erschließen, Zukäufe tätigen oder eine Plattform bauen.
2️⃣ Du brauchst Know-how oder Netzwerk
Geld ist gut, aber oft bringt der richtige Investor Marktkenntnis, Kontakte oder strategische Partner mit.
Gerade in der Pflege: Synergien mit anderen Anbietern, Einkaufsgemeinschaften, gemeinsame Softwarelösungen.
3️⃣ Du willst Nachfolge oder Entlastung
Manchmal macht ein Investor Sinn, weil Gründer oder Familiengesellschafter aussteigen wollen – oder weil jemand die nächste Generation beim Wachstum unterstützt.
Wann ein Investor eher keine gute Idee ist
❌ Wenn du nur kurzfristige Liquiditätsprobleme übertünchen willst.
❌ Wenn du keine klare Equity Story hast.
❌ Wenn du keinen Plan hast, wie du das Geld einsetzen willst.
❌ Wenn du nicht bereit bist, Macht und Einblicke zu teilen.
Praxisfrage: Was willst du wirklich?
Viele Geschäftsführer unterschätzen die Nebenwirkungen:
Du gibst Mitspracherechte ab.
Du musst regelmäßig Zahlen liefern.
Du kannst nicht mehr jeden Euro so ausgeben, wie du willst.
Dafür bekommst du im besten Fall: Wachstums-Know-how, Entlastung, Sicherheit, Struktur.
Mini-Checkliste: Vor dem ersten Gespräch
✅ Bist du bereit, auch unbequeme Fragen zu beantworten?
✅ Hast du realistische Vorstellungen von Bewertung & KPIs?
✅ Weißt du, wie du dein Unternehmen positionierst?
✅ Ist dein Team mit an Bord?
Zitat für den Kopf
„Ein Investor ist kein Retter. Er ist ein Partner, der dein Ziel teilt – oder er wird dein größter Klotz am Bein.“
Fazit
Ein Investor macht Sinn, wenn dein Unternehmen stabil genug ist, um den nächsten Sprung zu schaffen – und du genau weißt, warum du jemanden mit ins Boot holen willst.
Echte Partnerschaft heißt: Beide Seiten wissen, was sie voneinander brauchen.
Und wer das nicht sauber vorbereitet, zahlt am Ende doppelt.