Viele Gründer oder Betreiber glauben: Je größer der Fonds, desto besser.
Die Realität: Ein Investor kann dein größter Hebel sein – oder dein größter Bremsklotz.
Deshalb lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
„Der falsche Partner kostet mehr als gar kein Partner.“
— Michael Scheidel
✅ 1) Branchenkenntnis
Hat dein Investor Ahnung vom Healthcare- oder Elderly-Care-Sektor?
Geld ist nur die halbe Miete – Verständnis für Regulatorik, Personalthemen oder Skalierung im Pflegemarkt sind Gold wert.
✅ 2) Netzwerk
Bringt dein Investor Türen mit, die du alleine nicht öffnen kannst?
Gute Partner bringen nicht nur Kapital, sondern auch Kontakte zu Kooperationspartnern, neuen Standorten, Fachkräften.
✅ 3) Erfahrung mit deiner Unternehmensgröße
Manche Investoren sind stark bei Early Stage, andere erst bei Buy & Build.
Ein riesiger PE-Fonds kann mit einem kleinen ambulanten Dienst wenig anfangen – und umgekehrt.
✅ 4) Zeithorizont
Will dein Partner in 3 Jahren raus oder baut er langfristig mit dir auf?
Missverständnisse bei Exit-Erwartungen ruinieren später viele Deals.
✅ 5) Governance & Einfluss
Wie stark will dein Investor mitreden?
Beiräte, Vetorechte, KPI-Reports – das musst du kennen und akzeptieren können.
✅ 6) Finanzkraft
Nicht nur, ob er dein Ticket heute zahlen kann – sondern ob er im Zweifel nachschießt, wenn du neue Zukäufe oder Investitionen brauchst.
✅ 7) Kulturelle Passung
Klingt soft, ist aber oft der Knackpunkt: Passen Werte, Tempo, Kommunikationsstil?
Gerade in Familienunternehmen oder Pflegeverbünden geht es oft um Vertrauen.
✅ 8) Referenzen
Sprich mit anderen Beteiligungen: Wie fair ist der Investor wirklich? Hält er Zusagen ein? Wie läuft die Post-Merger-Zeit?
✅ 9) ESG-Verständnis
Im Healthcare-Sektor ist ESG kein Trend, sondern Pflicht.
Ein Investor ohne nachhaltige Perspektive ist bald raus aus dem Spiel.
✅ 10) Klare Rollenverteilung
Was erwartest du, was erwartet dein Partner?
Ein guter Deal hat Spielregeln. Schlechte Deals enden in Missverständnissen.
Praxisblick: Frag lieber einmal mehr
Ein Pflegedienst-Betreiber hat 2022 einen regionalen Investor gewählt, weil die Chemie stimmte.
Nach 12 Monaten stellte sich raus: Kein Netzwerk, keine Fachkenntnis – nur Druck auf Profitabilität.
Mit einem strategischen Partner wäre die Skalierung heute gesünder.
Zitat für den Kopf
„Weniger Pitches, mehr Nachfragen – so findest du den Partner, der wirklich zu dir passt.“
Fazit
Ein Investor ist mehr als Kapital. Er ist Mitunternehmer auf Zeit – oder manchmal für immer.
Die 10 Punkte helfen dir, dich selbst zu fragen: Brauche ich nur Geld – oder will ich jemanden, der mit mir den Markt verändert?